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«Vorsicht blinde Passagiere»

Kanton Aargau erweitert Informationskampagne zum Schutz von Flüssen und Seen vor invasiven Tieren und Pflanzen
Wichtig beim Wechsel von einem Gewässer ins nächste: Boote und Ausrüstung kontrollieren, reinigen und trocknen

Wer Boot fährt, Wassersport betreibt oder fischt, kann unbeabsichtigt dazu beitragen, dass sich invasive gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten in unseren Flüssen und Seen ausbreiten. Am Hallwilersee werden schon seit 2021 Schutzmassnahmen gegen sogenannte invasive Neobiota umgesetzt. Nun werden die Informationsmassnahmen auf die anderen Gewässer im Kanton Aargau ausgeweitet. Der Kanton Aargau übernimmt ein überregional verwendetes Plakatsujet und macht mit Infotafeln darauf aufmerksam, was beim Wechsel von einem Gewässer ins nächste wichtig ist: Boote und Ausrüstung kontrollieren, reinigen und trocknen.

Die invasive Quaggamuschel breitet sich seit 2014 in der Schweiz rasant aus. Sie ist zwar nur wenige Zentimeter gross, kann aber sehr grosse Schäden an Infrastruktur und Ökologie anrichten. Auch andere Arten, wie zum Beispiel Schwarzmeergrundeln, aber auch Kleintiere oder Wasserpflanzen, können einheimische Arten bedrängen und grossen Einfluss auf das Ökosystem haben. Invasive gebietsfremde Tiere oder Pflanzen werden unbeabsichtigt aus anderen Gewässern eingeschleppt, wenn diese an Booten oder Wassersport- und Fischerei-Ausrüstung haften bleiben. Auch im Wasser, das sich im Bootsrumpf sammelt, oder in Wasserrückständen in der Ausrüstung, können von blossem Auge kaum sichtbare Lebewesen mitreisen.

Deshalb hat das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) 2021 am Hallwilersee eine Reinigungspflicht für Schiffe eingeführt. Der Kanton Aargau ist damit der erste Kanton, der eine solche Pflicht kennt. Von Beginn an wurde diese Anordnung mit Informationsmassnahmen begleitet.

Massnahmen am Hallwilersee zeigen Erfolg
Nach gut drei Jahren lässt sich sagen: Die Massnahmen scheinen erfolgreich zu sein. Nach heutigem Wissensstand ist der Hallwilersee weder von der Quaggamuschel noch von den beiden in der Schweiz vorkommenden Schwarzmeergrundel-Arten befallen. Das ist eine gute Nachricht, denn wenn eine invasive Tier- oder Pflanzenart einmal in ein Gewässer gelangt ist, ist es kaum möglich, sie wieder loszuwerden. Daher ist es wichtig, die Flüsse und Seen von ihnen freizuhalten.

Mit interkantonalem Plakat alle Aargauer Gewässer schützen
Das Plakatsujet kommt überregional zum Einsatz (zum Beispiel Zentral- und Ostschweiz), was die Wiedererkennung und damit den Effekt steigert. Das Bundesamt für Umwelt unterstützt die Informationskampagne.

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