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Bild: © BVU, Kanton Aargau

Aufgabeln!

In 14 Tagen knapp 85 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen

Ein Grossteil der Lebensmittelverluste in der Schweiz fällt in Haushalten an – schätzungsweise jährlich 90 Kilogramm pro Person. In der zweiten Durchführung des Projekts Aufgabeln! gingen Einwohnerinnen und Einwohner aus fünf Aargauer Gemeinden den Fragen nach, welche Mengen an Food Waste bei ihnen zu Hause anfallen, weshalb Food Waste entsteht und wo wir diesen entsorgen. Die Resultate wurden an zwei Schlussveranstaltungen präsentiert und mit den Teilnehmenden diskutiert. In 14 Tagen kam knapp 85 Kilogramm Food Waste zusammen – etwa so viel, wie eine Schweizer Person im Jahr wegwirft.

In der Schweiz geht ein Drittel der Lebensmittel zwischen Acker und Teller verloren – ein grosser Teil davon direkt bei uns zu Hause. Solche vermeidbare Lebensmittelverluste (umgangssprachlich Food Waste genannt) sind ein grosser Ressourcenverschleiss und belasten die Umwelt und das Klima. Zudem leidet auch das Haushalts-Kässeli, da wir viel Geld für nicht gegessenes Essen ausgeben.

Zweite Durchführung beendet
Nach der erfolgreichen Pilotdurchführung des Projekts Aufgabeln! im Jahr 2023 führte die kantonale Fachstelle Nachhaltigkeit des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) gemeinsam mit dem Aarauer Start-up catta das partizipative Food Waste Projekt im Jahr 2024 zum zweiten Mal durch. Nach Wallbach und Rheinfelden im letzten Jahr fand das Projekt nun in fünf weiteren Aargauer Gemeinden statt: 57 Haushalte aus Spreitenbach, Killwangen, Oberrohrdorf, Rothrist sowie Zofingen erfassten zwischen dem 3. und 23. Juni 2024 an 14 Tagen per Küchenwaage und einer Web-Applikation die Menge an Food Waste im Haushalt, weshalb Food Waste entstand und wo sie diesen entsorgten.

Bild: © BVU, Kanton Aargau
Schlussveranstaltung in Spreitenbach

Kartoffel an der Spitze
Die Teilnehmenden erhielten nach Abschluss der Messreihe einen individuellen Haushaltsreport mit ihren Messdaten und Auswertungen. Ende August präsentierte das Projektteam in Zofingen und Spreitenbach die Resultate der gesamten Messkampagne und diskutierte mit den Anwesenden die Ergebnisse sowie mögliche Lösungsansätze.

Bild: iStock/Mukhina1

Insgesamt wurden während der 14-tägigen Messphase 84,4 Kilogramm Food Waste gemessen. Hochgerechnet auf ein Jahr beträgt das 16 Kilogramm pro Person – und liegt deutlich unter der Menge, welche eine Person in der Schweiz im Durchschnitt jährlich an Essen wegwirft (90 Kilogramm). Das dürfte daran liegen, dass sich viele Projektteilnehmende bereits zu Beginn des Projekts Gedanken zu Food Waste machten. Trotzdem: Würden alle Schweizerinnen und Schweizer nur 16 Kilogramm Food Waste pro Jahr generieren, kämen in einem Jahr immer noch rund 139’000 Tonnen Lebensmittelverluste zusammen – allerdings rund fünfmal weniger als heute. Zudem gibt es grosse Unterschiede zwischen den Haushalten: So lag der Haushalt mit der geringsten Gesamtmenge Food Waste bei rund 100 Gramm in 14 Tagen, jener mit der grössten Menge bei knapp 8 Kilogramm in 14 Tagen. Am meisten Food Waste fiel beim Gemüse an – dabei führte die Kartoffel die Rangliste an. Am meisten Lebensmittel gingen verloren, weil sie verdorben waren oder als essbare Rüstabfälle entsorgt wurden. Der meiste Food Waste landete im Grünabfall oder Kompost, gefolgt vom Hauskehricht.
Im Herbst 2024 veröffentlicht das BVU den Schlussbericht mit den diesjährigen Resultaten auf der Webseite des Projekts Aufgabeln!

Wie können wir Food Waste vermeiden
Das partizipative Projekt Aufgabeln! ist schweizweit einzigartig, indem es die Bevölkerung direkt in die Thematik involviert. Das BVU hat die mit den Teilnehmenden diskutierten Ansätze zur Vermeidung von Food Waste in einem Leitfaden zusammengefasst sowie ein praktisches Infoplakat entworfen. Diese Instrumente dienen als Inspiration und Hilfestellung, um Food Waste auf Haushaltsebene zu vermeiden.

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